Zahnarztpraxis: Betriebskosten im Griff behalten, um die Rentabilität zu optimieren

Zahnarztpraxis: Betriebskosten im Griff behalten, um die Rentabilität zu optimieren

Die Eröffnung und der Betrieb einer Zahnarztpraxis erfordern eine sorgfältige Verwaltung der fixen und variablen Kosten. Eine genaue Kenntnis der Ausgabeposten ermöglicht es, den Finanzbedarf besser vorherzusehen, die Rentabilität der Tätigkeit zu bewerten und die langfristige Stabilität der Praxis zu sichern – insbesondere in einem Kontext ständiger Veränderungen der Praxisanforderungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Hier ist ein umfassender Überblick über die wichtigsten laufenden Kosten, die jede Zahnarztpraxis einplanen muss, sei es eine Einzelpraxis oder eine Gemeinschaftspraxis (SCM).

1. Personalkosten und soziale Verpflichtungen

Gehälter: zahnärztliche Assistenz, Sekretariat, Hygienepersonal… Diese Ausgaben machen einen wesentlichen Teil des Budgets aus.

Sozialabgaben: Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge, zusätzlich zum Bruttogehalt.

URSSAF: verpflichtende Beiträge für Krankenversicherung, Rente, Familienleistungen usw.

CARCDSF: Beiträge an die Rentenkasse für Zahnärzte und Hebammen.

2. Steuerliche und parafiskalische Pflichten

Mehrwertsteuer: Auch wenn medizinische Leistungen befreit sind, kann die MwSt. auf Produktverkäufe oder bestimmte Dienstleistungen anfallen.

Weitere Steuern: CFE (Gewerbesteuer), CVAE, Ausbildungsabgabe…

Grundsteuer: bei Praxen im Eigentum.

Gemeinschaftskosten: falls sich die Praxis in einem Mehrparteienhaus befindet.

3. Kosten im Zusammenhang mit den Praxisräumen

Immobilienkredit: monatliche Rückzahlung des für den Kauf aufgenommenen Darlehens.

Miete und Nebenkosten: bei gemieteten Räumen sind vertragliche Erhöhungen zu berücksichtigen.

Heizung, Strom, Wasser: Energiekosten je nach Größe der Praxis.

Wartung und Reparaturen: Instandhaltung der Geräte, Störungsbehebung etc.

Reinigung: unerlässlich zur Gewährleistung von Hygiene und gesetzlicher Konformität.

Berufshaftpflichtversicherung: z. B. über MACSF oder andere Anbieter für Implantologie.

4. Laufender Betrieb und Ausstattung

Bürobedarf: Verbrauchsmaterial, Papier, Druckerpatronen usw.

Zahnärztliche Verbrauchsmaterialien: Handschuhe, Masken, OP-Tücher, Einweg-Sets usw.

Gerätemiete: technische Ausstattung zur langfristigen oder punktuellen Nutzung.

Fahrzeug- und Reisekosten: für Fortbildungen, Kongresse oder Hausbesuche.

Empfangskosten: Patientenempfang, Zeitschriften, Getränke, Beschilderung.

Rechts- und Streitkosten: Anwaltskosten im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen.

Berufs- und Standesbeiträge: Mitgliedschaft in Berufsverbänden oder der Kammer.

5. Berufliche Weiterentwicklung und Unterstützung

Fortbildung: dreijährige Pflichtfortbildung (DPC) für Zahnärzte sowie technische Vertiefungen (Implantologie, CAD/CAM…).

Steuerberater: unverzichtbar für Buchhaltung, Steuerfragen und zur Optimierung der Praxisführung.

Fazit: Vorausplanen für bessere Steuerung

Die Verwaltung der Betriebskosten sollte bereits bei der Gründung der Praxis mitgedacht und jährlich überprüft werden. Eine Kostenstellenrechnung ermöglicht es, fixe und variable Kosten zu unterscheiden und Optimierungspotenziale zu erkennen. Sie ist ein wichtiger Hebel zur Leistungssteigerung für den Zahnarzt.