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Desinfektion von Absaugsystemen

Desinfektion von Absaugsystemen: ein unverzichtbares protokoll in der zahnärztlichen chirurgie

Absaugsysteme spielen eine zentrale Rolle bei der Kontrolle des Operationsumfelds in der Zahnmedizin, da sie Flüssigkeiten und Aerosole effizient entfernen. Wenn diese Systeme nicht ordnungsgemäß gewartet werden, können sie zu Trägern von Kreuzkontaminationen werden und sowohl Patienten als auch Behandler erheblichen biologischen Risiken aussetzen. Eine konsequente und regelmäßige Desinfektion der Absaugsysteme ist daher essenziell zur Vermeidung nosokomialer Infektionen.

Ein unterschätztes mikrobiologisches risiko

Die Schläuche der Absaugsysteme bieten ideale Bedingungen für die Bildung bakterieller Biofilme – durch Feuchtigkeit, konstante Temperatur und stagnierende Flüssigkeiten. Diese Biofilme können pathogene Mikroorganismen enthalten, wie Pseudomonas aeruginosa, Legionella pneumophila oder Mycobacterium-Arten, die häufig gegenüber herkömmlichen Desinfektionsmitteln resistent sind.

Laut den Empfehlungen der Haute Autorité de Santé (HAS) und den Leitlinien der Association Dentaire Française (ADF) sollten Reinigung und Desinfektion systematisch erfolgen – mindestens zweimal täglich und idealerweise nach jedem Patienten, insbesondere bei Implantatchirurgie, wo strenge Asepsis gefordert ist.

Empfohlenes desinfektionsprotokoll

Ein wirksames Desinfektionsprotokoll umfasst drei aufeinanderfolgende Schritte:

1. Vorheriges Spülen

Vor jeder Desinfektion müssen die Leitungen mindestens 2 Minuten mit kaltem Wasser gespült werden, um organische Rückstände zu entfernen und unerwünschte Reaktionen mit Desinfektionsmitteln zu vermeiden.

2. Enzymatische Reinigung

Ein enzymatischer Reiniger hilft, organische Substanzen (Blut, Speichel, Gewebe) aufzulösen und die Oberflächen optimal auf die Desinfektion vorzubereiten. Die Reinigung sollte 5–10 Minuten dauern und das Reinigungsmittel muss durch das gesamte System zirkulieren.

3. Chemische Desinfektion

Hierbei wird eine breit wirksame Desinfektionslösung (bakterizid, fungizid, viruzid – auch gegen behüllte Viren wie SARS-CoV-2) durch das System geleitet. Die Lösung muss nicht schäumend, materialverträglich und mit einem vom Hersteller empfohlenen Einwirkzeitraum versehen sein (in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten).

Stabilisiertes Wasserstoffperoxid oder quartäre Ammoniumverbindungen werden häufig eingesetzt, da sie gegen Biofilme wirksam sind.

Tägliche und wöchentliche wartung

Ergänzend zum täglichen Protokoll wird eine wöchentliche Tiefenreinigung empfohlen:

Verwendung von passenden Bürsten zur manuellen Reinigung von Ansaugspitzen und Filtern

Überprüfung der Schläuche, um Verstopfungen vorzubeugen

Desinfektion von Speibecken und Abscheidefiltern

Eine lückenlose Dokumentation dieser Maßnahmen – in einem Hygienehandbuch oder Software – wird dringend empfohlen, um den Anforderungen der ANSM und Akkreditierungsnormen zu entsprechen.