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Vordesinfektion von Instrumenten: Die Bedeutung enzymatischer Pulver

Ein Schlüsselfaktor in der Aseptikkette

Die Vordesinfektion stellt den ersten unverzichtbaren Schritt in der Sterilisationskette wiederverwendbarer Medizinprodukte dar. Sie zielt darauf ab, die Bildung von Biofilmen zu begrenzen, das Eintrocknen von Verunreinigungen zu verhindern und die Keimbelastung vor der eigentlichen Reinigung zu reduzieren. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Wirksamkeit der nachfolgenden Reinigungs-, Demontage- und Sterilisationsverfahren zu gewährleisten.

Warum ein enzymatisches Pulver verwenden?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Reinigungsmitteln sind enzymatische Pulver speziell darauf ausgelegt, organisches Material (Proteine, Lipide, Kohlenhydrate) durch die kombinierte Wirkung von Enzymen wie Proteasen, Lipasen und Amylasen abzubauen. Dieser Abbau erleichtert das Entfernen biologischer Rückstände, insbesondere von Blut und Gewebe.

Hauptvorteile:

Gezielte Wirkung auf organisches Material

Vermeidung der Fixierung von Verunreinigungen

Verringerung des Korrosionsrisikos bei Instrumenten

Kompatibilität mit den meisten dentalen Materialien

Nachweisbare Wirksamkeit bereits nach wenigen Minuten Einwirkzeit

Enzymatische Pulver werden in der Regel in kaltem oder lauwarmem Wasser (<40 °C zur Erhaltung der Enzymaktivität) verdünnt und in einem Vordesinfektionsbehälter verwendet.

Empfohlenes Protokoll

Laut den Empfehlungen der ANSM und des CDC sollte das Vordesinfektionsprotokoll mit einem enzymatischen Pulver folgende Schritte beinhalten:

Herstellung der Lösung: Das enzymatische Pulver gemäß der Herstellerangabe in einem sauberen Behälter mit Wasser geeigneter Qualität (mindestens Trinkwasser, idealerweise aufbereitet) verdünnen.

Sofortiges Eintauchen der kontaminierten Instrumente nach der Verwendung, ohne vorherige Demontage komplexer Geräte, um ein Eintrocknen der Verunreinigungen zu vermeiden.

Einwirkzeit: Die minimale Einwirkdauer (in der Regel 5 bis 15 Minuten) einhalten, um eine optimale enzymatische Wirkung zu ermöglichen.

Mechanische Reinigung: Nach der Vordesinfektion manuelle oder automatisierte Reinigung (Ultraschallgerät oder Thermodesinfektor) durchführen.

Abspülen und Trocknen vor der Verpackung und Sterilisation.

⚠️ Achtung: Eine unsachgemäße Durchführung dieses Schrittes (veraltete Lösung, nicht eingehaltene Einwirkzeit, zu hohe Temperatur) kann die Wirksamkeit der Desinfektion beeinträchtigen.

Welche Vorschriften regeln die Verwendung enzymatischer Vordesinfektionsmittel?

Vordesinfektionsmittel werden je nach Zusammensetzung als Medizinprodukte oder Biozide eingestuft. Sie müssen den geltenden Normen entsprechen, insbesondere:

EN 13727 (bakterizide Wirkung)

EN 13624 (hefeabtötende Wirkung)

EN 14476 (viruzide Wirkung, je nach Bedarf)

Sicherheitsdatenblätter (SDB) stehen im jeweiligen Bereich zur Verfügung

Fazit

Die enzymatische Vordesinfektion stellt eine wirksame, instrumentenschonende und mit den Anforderungen moderner Sterilisation kompatible Lösung dar. Sie sichert den Aufbereitungsprozess medizinischer Geräte, verbessert die Reinigungsqualität und verhindert Kreuzkontaminationen im zahnmedizinischen Umfeld.