Wie wählt man einen Sterilisationstest aus?

Wie wählt man einen Sterilisationstest aus?

In der Implantologie ist die Kontrolle der Sterilisation eine zentrale Säule der operativen Sicherheit. Über den eigentlichen Sterilisationszyklus hinaus ist die Überprüfung seiner Wirksamkeit unerlässlich. Dies erfolgt durch den Einsatz von Sterilisationstests, die die Leistung des Autoklaven validieren und die Einhaltung der Verfahren sicherstellen. Doch angesichts der Vielzahl an verfügbaren Tests stellt sich die Frage: Wie trifft man die richtige Wahl?

Warum einen Sterilisationstest verwenden?

Ein Sterilisationstest dient dazu zu überprüfen, ob der Sterilisationszyklus die erforderlichen Parameter erreicht hat, um alle Formen mikrobiellen Lebens – einschließlich bakterieller Sporen – zu eliminieren. Er ersetzt den Prozess nicht, sondern bestätigt ihn.

Laut Norm NF EN ISO 17665-1 gibt es mehrere Kontrollstufen:

Physikalische Tests: Temperatur-, Druck- und Zeitaufzeichnung durch den Autoklaven

Chemische Tests: Indikatoren der Klassen 1 bis 6

Biologische Tests: die zuverlässigsten, aber zeitintensivsten

Verschiedene Arten von Sterilisationstests

1. Chemische Indikatoren

Diese verändern ihre Farbe unter dem Einfluss der Sterilisationsparameter (Temperatur, Dampf, Zeit).

Klasse 1: Durchlaufindikatoren, z. B. auf Beuteln angebracht. Sie zeigen, dass das Instrument dem Prozess ausgesetzt war, aber nicht, ob der Zyklus effektiv war.

Klasse 2: Penetrationstests wie der Bowie-Dick-Test. Speziell für Dampfautoklaven, überprüfen sie die Luftentfernung und die Dampfdurchdringung. Täglich vor dem ersten Zyklus durchzuführen.

Klasse 3 bis 6: Integratoren mit zunehmender Empfindlichkeit. Klasse-5- und Klasse-6-Tests simulieren das Verhalten resistenter Mikroorganismen und ermöglichen eine präzisere Kontrolle in jedem Beutel oder Tray.

2. Biologische Tests

Diese enthalten bakterielle Sporen (meist Geobacillus stearothermophilus). Nach der Sterilisation werden sie inkubiert, um eventuelles Wachstum festzustellen.

Sehr zuverlässig, aber aufgrund der Inkubationszeit (24–48 Stunden) nicht für die sofortige Freigabe von Instrumenten geeignet

Ideal für regelmäßige Leistungsüberprüfungen des Autoklaven (in der Regel monatlich)

Wie wählt man den passenden Test je nach Praxis?

Zweck

Empfohlener Test

Häufigkeit

Kontrolle jedes Beutels

Chemischer Indikator Klasse 1

Bei jedem Zyklus

Dampfdurchdringung validieren

Bowie-Dick-Test (Klasse 2)

Einmal täglich

Präzise interne Kontrolle

Integrator Klasse 5 oder 6

Bei jedem Zyklus (wenn verlangt)

Mikrobiologische Überprüfung

Biologischer Test

Monatlich oder nach Wartung

👉 In einer implantologischen Praxis empfiehlt sich folgende Routine:

Täglicher Bowie-Dick-Test

Klasse-5-Indikatoren in jeder Charge

Monatlicher oder wöchentlicher biologischer Test, je nach Arbeitsvolumen

Regulatorische Referenzen

HAS – Leitfaden zum Management des Infektionsrisikos in Zahnarztpraxen

CDC – Richtlinien zur Desinfektion und Sterilisation im Gesundheitswesen

NF EN ISO 11140 – Klassifikation chemischer Indikatoren

NF EN ISO 17665-1 – Anforderungen an die Dampfsterilisation

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