Wie wählt man einen Autoklaven aus?

Wie wählt man einen Autoklaven aus?

Auswahlkriterien für eine normgerechte und effektive Sterilisation in der Implantologie

Der Autoklav ist ein zentrales Gerät in jeder Zahnarztpraxis. Er gewährleistet die Sterilisation wiederverwendbarer Medizinprodukte und verhindert so die Übertragung von Krankheitserregern. Die Auswahl darf keinesfalls dem Zufall überlassen werden: Der Autoklav muss den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, den spezifischen klinischen Bedürfnissen gerecht werden und in ein konsequentes Qualitätsmanagement eingebunden sein.

1. Klassifizierung der Autoklaven: welcher Typ ist der richtige?

Autoklaven werden gemäß der Norm EN 13060 in drei Klassen eingeteilt:

Klasse N (nicht verpackt): geeignet für feste, unverpackte Instrumente. Aufgrund ihres begrenzten Anwendungsbereichs nicht für moderne Zahnarztpraxen empfohlen.

Klasse S (spezifisch): für vom Hersteller definierte Zwecke. Ihre Wirksamkeit hängt von der Art der Instrumente ab.

Klasse B (best): die leistungsfähigsten Autoklaven. Sie sterilisieren alle Arten von Instrumenten, einschließlich Hohlkörpern (Typ A und B), verpackten und porösen Materialien. Diese Klasse wird für die Implantatchirurgie empfohlen.

Nur Klasse B erfüllt die Anforderungen an invasive Eingriffe wie in der Implantologie.

2. Sterilisationszyklus: temperatur, dauer, trocknung

Ein leistungsstarker Autoklav muss Zyklen bieten, die auf verschiedene Beladungstypen abgestimmt sind:

Standardtemperaturen: 121 °C oder 134 °C

Schnellzyklus: für unverpackte Instrumente zur sofortigen Verwendung

Prionenzyklus: unerlässlich bei der Vorbeugung übertragbarer spongiformer Enzephalopathien

Integrierte Trocknung: entscheidend zur Vermeidung einer Re-Kontamination nach der Sterilisation

Auch die Fraktionierte Vakuumsteuerung ist wichtig, um das Eindringen von Dampf in Hohlkörper und verpackte Ladungen zu gewährleisten.

3. Rückverfolgbarkeit und gesetzliche Anforderungen

Gemäß den Empfehlungen von HAS und ADF muss der Autoklav eine vollständige Rückverfolgbarkeit des Sterilisationsprozesses ermöglichen:

Druck oder PDF-Export der Zyklen

Automatische Archivierung

Identifikation der Ladungen (z. B. über Barcodes oder Etiketten)

Diese Aspekte sind unerlässlich für die Bewertung der professionellen Praxis und zur Erfüllung behördlicher Anforderungen bei Inspektionen.

4. Ergonomie, kapazität und wartung

Kammerkapazität: in Litern angegeben (üblich sind 8 bis 24 L), passend zum täglichen Sterilisationsaufkommen der Praxis.

Benutzeroberfläche: Touchscreen, intuitive Menüs, vorprogrammierte Zyklen.

Wartungsfreundlichkeit: Entleerungssystem, Zugang zu Filtern, einfache Reinigungsverfahren.

Präventive Wartung: Verfügbarkeit des Kundendienstes und jährliche Wartungspflicht beachten.

5. Normen und kennzeichnungen

Ein Autoklav für den medizinischen Einsatz muss die CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt der Klasse IIb tragen und den folgenden Normen entsprechen:

EN 13060: für Klein-Autoklaven

EN ISO 17665: Anforderungen an die Sterilisation mit feuchter Hitze

NF EN ISO 15883: für thermische Reinigungs- und Desinfektionsgeräte

Überprüfen Sie zusätzlich die Konformität mit lokalen Vorschriften (z. B. ANSM, DGS).

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